Passivhaus

Ein Passivhaus ist ein Gebäude mit einem so geringen Heizwärmebedarf, daß eine separate Heizung überflüssig wird. Die Wärme kann über das ohnehin erforderliche Lüftungssystem zugeführt werden.

  • Passivhäuser sind „supergedämmt“
  • Dreifachverglasungen ermöglichen passiv solare Gewinne
  • Kontrollierte Wohnungslüftung mindert Lüftungswärmeverluste

Beim Passivhaus sind alle Konstruktionen so weit optimiert, daß der Jahresheizwärmebedarf unter 15 kWh/m²a liegt (entspricht etwa 1,5 l Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr).

Gebäude-Entwurf

  • Kompakter Baukörper mit effektiver Grundstücksausnutzung: Vier Maisonette-Wohnungen in einem Doppelhaus
  • Jeweils eigener Hauszugang und eigener Gartenanteil pro Wohnung
  • Zeitgemäße, intelligente Grundrißorganisation mit geringem Verkehrsflächenanteil, inneren Sichtbezügen, Individualräumen annähernd gleicher Größe, Wohnküche in Verbindung mit dem Wohn-Eß-Raum
  • Massive Außenbauteile mit außenliegender, hochwertiger Wärmedämmung
  • Jede Wohnung mit außenliegendem Bad und Dusch-WC
  • Großflächige Verglasungen vor allem in der Südfassade, um Solare Gewinne zu ermöglichen, und nicht zu knappe Verglasungen zu den anderen Himmelsrichtungen, da alle Räume großzügig belichtet sein sollen
  • EG-Wohnungen mit Ost-oder West-Terrasse, OG-Wohnungen mit Süd- und Nordbalkonen

Bauteile

  • Stahlbetondecken
  • Kalksandstein-Mauerwerk mit Wärmedämm-Verbundsystem
  • Massiv gemauerte Kalksandstein-Innenwände
  • Satteldach 40° mit „Tegalit“-Dachsteinen
  • Innen sichtbare Dachsparren (Raumgewinn)
  • Holzfußböden in allen Wohnräumen
  • Fliesenböden in Bädern, Küchen und Windfängen
  • Wände raumseitig verputzt und gestrichen (Tapeten möglich)
  • Raumhohe Fenster mit 3-fach-Verglasung
  • Raumhohe Innen-Türen mit Oberlichtern


Simulierter Temperaturverlauf von Außen (blau) und Innenluft (rot). Den kurzfristigen und heftigen Schwankungen der Außenlufttemperatur steht zu alle Jahreszeiten ein ruhiger Verlauf der Innenlufttemperatur gegenüber.

Im Winter Warm - Im Sommer Kühl

Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung werden von einer Kompaktanlage übernommen. Die Anlage besteht hauptsächlich aus einem Speichertank für warmes Wasser und einem Platten-Wärmetauscher für Zu- und Abluft. Die Außenluft wird durch im Erdreich verlegte Rohre angesogen und dort bereits auf etwa 0°C erwärmt. Sie wird im Kompaktgerät gefiltert und über einen Platten-Wärmetauscher geführt. Die verbrauchte Innenluft erwärmt die Zuluft dabei auf ca. 19°C. Die Zuluft kann bei Bedarf mit einem Nacherhitzer temperiert werden, der seine Energie aus dem Warmwasserspeicher für Trinkwasser bezieht. Dem Speicher wird von drei Seiten Energie zugeführt:    

  • Über eine Wärmepumpe, die der Abluft nach dem Plattenwärmetauscher weitere Energie entzieht
  • Über Solarkollektoren, die vor allem in der warmen Jahreszeit die Energieversorgung übernehmen
  • Über ein elektrisch oder mit Gas beheiztes Nachheizregister.

Im Sommer ermöglicht das Erdrohr die Zufuhr von abgekühlter Frischluft (14 - 18 °C). Verbunden mit einer leistungsfähigen Wärmedämmung, den verstellbaren Außen-Jalousien und der großen Speichermasse des Massivbaus stellen sich im Hochsommer angenehm niedrige Raumtemperaturen ein.